Zoologie: Soziale Faltenwespen (Vespidae): Hornisse (Vespa capro)
Die Hornisse ist die größte in Mitteleuropa lebende Faltenwespe. Die Königin gründet im Frühjahr allein ein Nest, indem sie die erste Wabe und den Beginn einer Schutzhülle aus einer papierartigen Masse aus zerkautem Holz fertigt. In diese Wabe legt sie befruchtete Eier, aus denen Larven schlüpfen, die sie selbst bis zur Verpuppung mit Insekten füttert. Aus diesen Larven entstehen Arbeiterinnen, die der Königin dann fast alle Arbeiten abnehmen.
Im Herbst schlüpfen junge Königinnen und Männchen (Drohnen). Die Drohnen entstehen aus nicht befruchteten Eiern, haben also nur einen Satz Chromosomen. Allein die begatteten jungen Königinnen überwintern. Der Rest des Volkes stirbt spätestens beim ersten Nachtfrost. Das alte Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt.
Entgegen aller überlieferter Vorurteile ist die Hornisse kein gefährliches Insekt. Sie ist sehr friedfertig und nicht giftiger als andere Wespen oder auch Honigbienen. Ihr Stich wird allerdings aufgrund einer etwas anderen chemischen Zusammensetzung des Giftes als schmerzhafter empfunden.
Raster-Elektronen-Mikroskop, Vergrößerung 6:1