Lager der Laubflechte Xanthoria parietina
Die Laubflechte Xanthoria parietina ist beiderseits berindet. Hier ist ein Lager der Flechte mit einigen Apothecien zu sehen. In deren Innerem (gelblich) werden vom Pilz Sporen gebildet, die der Verbreitung dienen. Diese Flechte kann im trockenen Zustand kräftig gelborange, bei Nässe olivgrün gef%auml;rbt sein.
Flechten sind keine einheitlichen Organismen, sondern sie setzen sich zusammen aus Pilz und Alge. Diese beiden leben symbiotisch zusammen, d.h. jeder von beiden zieht einen Nutzen aus der Verbindung. Der Pilz erhält seine notwendigen Kohlenhydrate von der Flechte, die ihrerseits durch den Pilz vor Wasserverlust, Frassschäden und Sonneneinstrahlung geschützt wird. Weltweit existieren ca. 400 Gattungen mit ungefähr 20.000 Arten. Bei den Algen sind Blau- oder Grünalgen, bei den Pilzen meist Ascomyceten am Aufbau beteiligt. Die systematische Einteilung richtet sich hierbei nach dem Bau der Pilzfruchtkörper. Die Vegetationsform, auch Lager genannt, hat unterschiedliche Erscheinungsformen: so gibt es Krustenflechten auf Stein, Laub/ Nabel/ Blattflechten auf diversen Substraten sowie Strauch/ Bartflechten ebenfalls auf unterschiedlichen Substraten. Die Vermehrung und Verbreitung geschieht mittels Soredien oder Isidien: kleine Päckchen von Pilzhyphen mit Algen, die leicht abbrechen können. Das Wachstum der Flechten reicht von 0,5 mm bis zu 2,0 cm pro Jahr.
Flechten reagieren vielfach sehr empfindlich auf Luftverunreinigungen. V.a. die Ansäuerung des Regenwasssers wirkt sich schädigend aus. Durch die unterschiedliche Empfindlichkeit einzelner Arten lassen sich Flechten als Indikatoren für Schadstoffbelastungen nutzen. Darüberhinaus produzieren die symbiotischen Flechten Stoffe, die in der Medizin ( z.B. Isländisch Moos), oder Chemie (Lackmus-Farbstoffgewinnung) oder auch als Nahrung ( z.B. Rentierflechte, Mannerflechte) von Interesse sind.
Raster-Elektronen-Mikroskop, Vergrößerung 80:1